Teneriffa Wintertrip - Teil 1

Teneriffa Wintertrip - Teil 1

Perfekte Destination für Surfer und Mountainbiker

Die größte der Kanareninseln ist schon seit Jahren mein Favorit, um der nasskalten Jahreszeit für ein paar Wochen zu entkommen. Bisher drehte sich bei meinen Trips alles ums Windsurfen und Wellenreiten, denn die Lage im Atlantik vor der Küste Afrikas, genau in der Passatwind-Zone, verspricht genau die richtigen Bedingungen für Spaß in der Welle.

Nicht nur deshalb wohnen mit Dany Bruch und Alex Mussolini zwei der weltbesten Windsurfer auf dieser Insel.

In diesem Jahr hatte ich zum ersten Mal auch Mountainbiken fest eingeplant, denn mit dem Teide erstreckt sich auf dieser Insel auch Spaniens höchster Berg bis auf 3718 Meter über den Meeresspiegel, oft mit schneebedeckter Spitze.

Ein Bikepark, Gebirgszüge mit vielen Trails und Bike-Center mit Tourangeboten gibt es ebenfalls. Mein Downhiller sollte zu Hause bleiben, zum Biken wollte ich auf tourentaugliche Leihbikes zurückgreifen.

Teneriffa Wintertrip - Teil 1
El Medano bietet perfekte Bedingungen zum Windsurfen

El Medano, im Osten der Insel direkt am Airport Teneriffa-Süd gelegen, ist ein perfekter Ort, um auf der Insel zu wohnen, zumindest wenn Windsurfen im Vordergrund steht. Der spanische Ferienort direkt am Meer hat seinen speziellen Charme, hier findet man neben Bike- und Surfcenter alles, was man zum täglichen Leben braucht - an die startenden Flugzeuge gewöhnt man sich schnell.

Mit Cabezo liegt ein World Cup Windsurfspot direkt vor der Haustür und auch einige Trails starten von hier ins Hinterland. Ein Mietwagen ist also nicht unbedingt erforderlich, kann bei Bedarf vor Ort gemietet werden.

Gleich zu Anfang erwischte ich eine fette Windperiode, 10 Tage lang ballerte der Passat aus allen Rohren und auf dem Wasser ging es rund. Der erste Bike-Einsatz musste also warten... letztendlich länger als geplant, denn nach einer Woche holte mich das Verletzungspech ein.

Wasser ist zwar deutlich weicher als Dirt, aber die Sprunghöhe bewegt sich in anderen Dimensionen. Bei 7-8 Windstärken landete ich einen hohen Backloop unglücklich mit zuviel Druck auf dem linken Fuß und zog mir eine fette Prellung am Fußballen zu.

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Andre kennt die besten Trails im Hinterland von El Medano, also einfach hinterher...

"Kühlen, Fuß hoch und abwarten" war die Diagnose von Stefan, einem befreundeten Orthopäden, der mit seiner Familie ebenfalls auf der Insel Urlaub machte. Kein Biken, kein Windsurfen, kein Wellenreiten - stattdessen mit dickem Fuß durch den Ort humpeln und am Strand Fotos der anderen schießen, so hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Ein Woche später merkte ich die Prellung immer noch deutlich, aber ich wollte endlich aufs Bike. Also ab zum 'Bike Point El Medano' und probeweise in die Pedalen getreten. Es funktionierte, mit festen Schuhen und Flat Pedals verteilte sich der Druck, Pedallieren war ohne Probleme möglich. Also hab ich das Rad direkt für einen Tag geliehen (Hardtail für 18,- EUR/Tag) und meinen Kumpel Andre angerufen.

Der überwintert seit Jahren auf dieser Insel und kennt das Hinterland mit seinen zahlreichen Trails zwischen El Medano, San Isidro und dem ca. 400m hoch gelegenem Chimiche wie seine Westentasche. Nachmittags ging es los, zunächst bergauf durch die Barrancos oberhalb des Montana Pelada. Der Boden ist ruppig, harter Sandstein gemischt mit losem Geröll und Steinen jeder Größe. Bei steilen Anstiegen verliert das Hinterrad leicht die Traktion.

Dann die erste Abfahrt. Steine, loses Geröll und ausgefahrene Rinnen erfordern höchste Aufmerksamkeit. Ich wünsche mir ein Fully, um die ruppigen Passagen bequemer zu meistern, die gibt's beim Verleih aus Verschleißgründen aber nur noch für geführte Touren.

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Für eine handvoll Schotter - am Steilhang ist Andre in seinem Element

Oberhalb des Highways TF-1 wird es deutlich grüner. Die Vegetation in dieser Region hat in den letzten feuchten Wintern ziemlich zugenommen, die ehemalige Steinwüste ist gespickt mit grünen Sträuchern und Kakteen.

Nach einigen Anstiegen und Abfahrten kommen wir zu einem alten Steinbruch mit einem steilen Schotterhang. Gewicht nach hinten und ab geht's - die Räder schwimmen bergab. Nach ein paar Abfahrten geht's weiter in Richtung der TF-636, die von San Isidro nach Chimiche führt. Wir sind schon gut zwei Stunden unterwegs und befahren einige der Strecken, die von hier aus parallel nach unten führen.

Drei Stunden anspruchsvolles Cross Country Biken reichen für den ersten Tag, abends um sechs sind zurück im Ort, finden unterwegs noch eine Holzrampe über einen Graben, die wir aber mit Blick auf die Konstruktion (und den lädierten Fuß) lieber auslassen.

Das gute: Biken geht und der Blick wandert hoch zum Teide, der in den nächsten Tagen definitiv noch für eine Abfahrt herhalten muss.

Hier geht's weiter zum zweiten Teil...

21.02.2013 © FULLFACE  |  Text: Jürgen Schall  |  Fotos/Grafiken: Andre Ludewig, Robert Büssow

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